Zecken beim Hund – Hundewissen und wichtige Fakten
Zwischen Frühjahr und Herbst sind Zecken besonders aktiv. Bereits in den ersten Frühlingstagen solltest du dir Gedanken über den Zeckenschutz deines Hundes machen. Die kleinen Plagegeister sind schließlich nicht ganz ungefährlich. Neben starkem Juckreiz und Rötungen an der Bissstelle, können sie gefährliche Krankheiten auf deinen Hund übertragen. Der FSME Virus, Babesiose oder Anaplasmose sind den meisten Hundehaltern ein Begriff. Es gibt mittlerweile verschiedene Hilfsmittel, die deinen Vierbeiner durch die Zeckensaison bringen können. Doch wie kannst du deinen Hund am besten schützen und was genau passiert eigentlich, wenn die Zecke zubeißt ? Genau dieses Hundewissen möchten wir dir in diesem Artikel nahebringen.
Was passiert bei einem Zeckenbiss bei deinem Hund ?
Jeder Hundehalter fürchtet sich vor der Zeckensaison. Leider lässt sich nicht genau bestimmen, wann die Zeckenzeit startet. Die kleinen Plagegeister brauchen gerade mal eine Außentemperatur von 7 Grad, um in der freien Natur aktiv zu werden. Besonders in den Regionen, wo die Temperaturen wärmer sind, wie etwa im Ausland, hält die Zeckenzeit dauerhaft an.
Doch was genau ist eine Zecke nun eigentlich ? Diesen kleinen Exkurs möchten wir gerne vorwegnehmen, bevor wir erklären, welche Maßnahmen du bei deinem Vierbeiner in der Zeckenzeit treffen kannst. Zecken gehören zu den Spinnentieren. Sie ernähren sich hauptsächlich vom Blut deines Hundes. Du kannst du Tierchen ziemlich gut erkennen, da sie acht lange Beine haben und einen kleinen Kopf. An ihrem Mund haben sie kleine Werkzeuge, mit denen sie sich in die Haut deines Hundes beißen können. Mit ihrem Mundwerkzeug kann sich die Zecke nicht nur in deinem Hund festbeißen, sondern auch das Blut aufsaugen. Daher hat der Begriff „Zeckenbiss“ seinen Namen.
Noch mehr Hundewissen : Die Wachstumsstadien einer Zecke
Die kleinen Parasiten durchlaufen insgesamt drei Wachstumsstadien. Zunächst legen sie Eier, die außerhalb des Wirtes liegen und aus denen anschließend kleine Larven schlüpfen. Ein Ort für die Zeckeneier kann sogar das Hundebett sein. Die geschlüpften Larven entwickeln sich dann langsam zu sogenannten Nymphen (1–2 mm groß). Erst zum Schluss des Wachstums werden die Parasiten zu ausgewachsenen Zecken. In allen Wachstumsstadien handelt es sich allerdings um aktive Parasiten. Du kannst die Larven und Nymphen kaum erkennen, da sie die Größe eines kleinen Punktes haben. Ausgewachsene, also adulte Zecken, kannst du wiederum mit deinem bloßen Auge erkennen. Wahrscheinlich hast du schon die ein oder andere im Fell deines Hundes krabbeln sehen.
Hat sich die Zecke erst einmal in deinem Hund festgebissen, saugt sie so lange das Blut auf, bis der Körper groß und prall ist. Manchmal erreichen Zecken eine Größe von bis zu 3 cm. In der Regel lassen sie einfach los und fallen ab. Solltest du die Zecke schon vorher bei deinem Hund erkennen, kannst du sie entfernen. Wie das funktioniert, erklären wir dir im Laufe des Artikels.
Was passiert, wenn die Zecke zugebissen hat ?
Hat die Zecke zugebissen, kann sie den Erreger der Krankheit mithilfe ihres Speichels auf deinen Vierbeiner übertragen. Die Hundekrankheiten, die aufgrund eines Zeckenbisses entstehen, solltest du in jedem Fall ernst nehmen. Schließlich kann es zu schweren Krankheiten kommen. In Mitteleuropa ist die Zeckenart „Holzblock“ gefährlich. Die braune Hundezecke und die Auwaldzecke gehören ebenfalls dazu. Je nach Art der Zecke, können bei einer Erkrankung verschiedene Symptome auftreten, auf die du unbedingt achten solltest. Welche Symptome bei den genannten drei Zeckenarten auftreten können, haben wir dir in einer übersichtlichen Tabelle zusammengefasst.
Dieser Parasit hat eine durchgehend rot-braune Farbe, 1 – 3 mm groß, vollgesogen bis zu 1,2 cm groß)
Krankheiten : Ehrlichiose (Zeckenfieber), Anaplasmose, Babesiose
Inkubationszeit : bis zu drei Wochen nach Biss der Zecke
Symptome : Fieber (Fieberschübe), Abgeschlagenheit, Erbrechen, Schwellungen an den Lymphknoten, schweres Atem bis zu Atemnot, in seltenen Fällen Muskelzucken
Diese Zecke ist etwas größer als die braune Hundezecke
Krankheiten : Borreliose, FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis), Anaplasmose
Inkubationszeit : zwischen zwei bis fünf Monaten nach Zeckenbiss, Erkrankung verläuft schleichend
Symptome : Fieber (wiederkehrend), Abgeschlagenheit, keine Lust zu fressen, Muskelschmerzen, Entzündungen in den Gelenken, Herzprobleme, Lahmheiten in den vorderen oder hinteren Läufen, Gelenkschmerzen, schwere Verläufe rufen zusätzlich neurologische Schäden hervor
Diese Zeckenart hat eine weiß-marmorierte Farbe, ist rot-orange an den Seiten des Körpers und größer als die anderen beiden Zeckenarten
Krankheiten : Babesiose (Mittelmeerkrankheit, auch bekannt als Hundemalaria)
Inkubationszeit : zwischen 10 und 21 Tagen
Symptome : sehr hohes Fieber, Fieberschübe, Schwäche, Mattigkeit, blasse Schleimhäute, Kreislaufstörungen, Störungen des Verdauungstraktes, Ödeme, Störungen im Nervensystem, grünbrauner bis roter Harn
Solltest du bemerken, dass dein Hund nach einem Zeckenbiss einer der oben genannten Symptome zeigt, suche lieber einmal mehr deinen Tierarzt auf. Mithilfe von Blutuntersuchungen lässt sich gut feststellen, ob durch den Zeckenbiss eine Krankheit übertragen wurde.
Zecke entfernen Hund – So machst du es richtig
Es ist zur Zeckensaison schnell passiert, dass sich die Parasiten festgesaugt haben. Untersuche nach jedem Spaziergang deinen Vierbeiner. Vielleicht kannst du die ein oder andere Zecke bereits auf deinem Hund krabbeln sehen und sie entfernen. Gerade zwischen den Monaten März bis Oktober solltest du etwas deutlicher hinschauen.
Solltest du bei deiner Untersuchung festgestellt haben, dass eine Zecke doch zugebissen hat, kannst du spezielle Werkzeuge für die Entfernung verwenden. Nutze eine Zeckenzange, einen Zeckenhacken oder eine Zeckenschlinge. Welches Werkzeug für dich das richtige ist, wirst du relativ schnell feststellen. Lege das Werkzeug so an, dass du die Zecke unter ihrem Körper berührst und fixieren kannst. Achte dabei darauf, den Körper des Parasiten nicht zu quetschen. Dadurch könnten mehr Krankheitserreger in den Blutkreislauf deines Hundes gelangen. Hast du die Zecke fixiert, kannst du mit einer Dreh-Zieh-Bewegung den Parasiten entfernen.
Keine Produkte gefunden.
Zeckenmittel Hund – Diese Möglichkeiten bekommst du derzeit auf dem Markt
Um deinen Hund besser schützen zu können, gibt es verschiedene Zeckenschutzmittel auf dem Markt, die du vorbeugend einsetzen kannst. Diese möchten wir dir einmal kurz aufzeigen und erklären, worum es sich bei diesen Mitteln handelt.
Spot-On Präparate gegen Zecken
Einer der bekanntesten Möglichkeiten, um deinen Hund zu schützen, sind die sogenannten Spot-On Präparate, die du wahrscheinlich auch von einer Flohbehandlung kennst. Diese Präparate werden in den Nacken deines Hundes gegeben und breiten sich dort aus. Je nachdem, welcher Wirkstoff in den Präparaten enthalten ist, beißen sie gar nicht erst zu. Sollten sie trotzdem beißen, fallen sie einfach ab.
Zeckenhalsband Hund – Schutzwirkung gleicht einem Spot-On
Zeckenhalsbänder werden benutzt, um den Vierbeiner vor einem Zeckenbiss schützen zu können. Diese funktionieren ähnlich, wie die bereits erwähnten Spot-Ons. Der Wirkstoff steckt sozusagen in dem Halsband selbst und wird über die Poren auf den Hund übertragen.
Zeckentablette Hund – Zeckenschutz von Innen
Zeckentabletten für den Hund bekommst du direkt bei deinem behandelnden Tierarzt. Die Wirkstoffe der Tablette gelangen vom Magen-Darm-Trakt deines Vierbeiners in die Blutlaufbahn. Sollte eine Zecke beißen, stirbt diese sofort ab.
Kokosöl gegen Zecken – Der natürliche Zeckenschutz
Es gibt noch viele weitere Möglichkeiten, um deinem Vierbeiner einen Zeckenschutz bieten zu können. Kokosöl gehört zu einem der natürlichen Zeckenschutzmittel. Auch Bernsteinketten oder Bierhefe und Knoblauch sollten gegen Zecken helfen und werden bei vielen Hunden als natürliches Mittel eingesetzt. Einen sicheren Zeckenschutz bieten diese Mittel jedoch nicht. Knoblauch gehört sogar zu den giftigen Lebensmitteln für Hunde und sollte nicht verabreicht werden.
Fazit : Zeckenschutz sollte individuell auf den Hund abgestimmt sein
Der Zeckenschutz sollte immer individuell auf deinen Hund abgestimmt sein. Bespreche dich dazu am besten mit einem Tierarzt. Dieser kann dich beraten und dir zeigen, welcher Schutz bei deinem eigenen Hund der bessere ist. Es gibt viele Mittel gegen Zecken, die vorbeugend wirken. Viele Tierärzte raten von Hausmitteln ab, da es keinerlei Studien gibt, die belegen, dass sie wirklich gegen einen Zeckenbiss helfen können. Wenn du selbst etwas tun möchtest, suche deinen Hund bei jedem Spaziergang gründlich ab. Sollte doch mal eine Zecke zugebissen haben, entferne sie sofort. Zusammen mit einem passenden Anti-Zeckenmittel und den vorbeugenden Maßnahmen bietest du deinem Vierbeiner einen idealen Schutz.