Agility Training – Grundlagen und Übungen für Mensch und Hund
Das Agility Training zählt mit zu den beliebten Hundesportarten, die Hund und Halter nicht nur in einem Verein erleben dürfen, sondern auch im Hobbybereich. Diese Sportart bietet nicht nur körperliche Auslastung, sondern zugleich einen guten Ausgleich im Alltag. Bevor mit dem Training begonnen wird, ist es wichtig herauszufinden, ob Agility für den eigenen Vierbeiner überhaupt geeignet ist und ob es ihm Spaß macht. Zudem ist es wichtig, dass keinerlei physische und psychische Probleme beim Training entstehen. Hunde, die unter anderem schnell erregbar sind, sollten nur gezielt trainiert werden. Hunde, die wiederum an körperlichen Problemen leiden, sollten das Training nur mit vorheriger Absprache eines Tierarztes beginnen.
In unserem Artikel zum Thema Agility Training möchten wir nicht nur die Vor- und Nachteile dieses Hundesportes herausfinden, sondern einige Übungen aufzeigen, die auch zu Hause möglich sind.
Doch was genau ist Agility eigentlich ?
Hierbei handelt es sich um eine Hundesportart, die mithilfe des Hundehalters absolviert wird. Hund und Halter durchlaufen einen Parcours mit verschiedenen Stationen. Mit dieser Sportart wird nicht nur die Beweglichkeit des Hundes trainiert, sondern auch die Schnelligkeit. Zudem geht es beim Agility Training um die Koordination und das Teamwork. Ziel ist es, mit einer gezielten Körpersprache und Stimme den Hund fehlerfrei durch den Parcours zu bringen. Der Hundehalter läuft neben seinem Vierbeiner her, um ihn zu zeigen, welche Stationen er in welcher Reihenfolge durchlaufen soll. Wichtig : Im Agility Training sollten die Hunde weder eine Leine noch ein Halsband oder Geschirr tragen. Außerdem darf der Hundehalter seinen Vierbeiner nicht berühren und ihn lediglich aus der Ferne trainieren.
Wie finde ich heraus, ob Agility das Richtige für meinen Hund ist ?
Das Agility Training hilft dir dabei, die Bindung zu deinem Hund aufzubauen und zu festigen. Bei diesem Training musst du mit deinem Hund zusammen arbeiten und er mit dir. Dabei ist es wichtig, dass dir dein Vierbeiner uneingeschränkt vertraut und dir die Führung im Parcours überlässt. Um herauszufinden, ob dein Hund Agility mag, teste es einfach mal im Garten oder auf einem Hundeplatz aus. Du kannst dir auch ein Agilityset Hund besorgen und die einzelnen Stationen selbst im Garten aufbauen. Dies hat den Vorteil, dass du deinen individuellen Hundeparcours aufbauen kannst wie du möchtest und wie es dein Hund mag.
Eignen sich alle Hunderassen für Agility ?
Nein, es gibt viele Hunderassen, die besonders aktiv und lernfreudig sind und denen dieser Hundesport viel Spaß macht. Dazu gehören vor allem Rassen wie der Border Collie oder der Malinois. Auch kleinerer Hunderasse, wie bspw. Terrier können sich für das Agility Training begeistern lassen. Der Hundeparcours kann schließlich für alle Hundegrößen und Gewichtsklassen angepasst werden. In diesem Hundesport gibt es sogar eine Seniorenklasse.
Ungeeignet für Agility sind vor allem die großen und schweren Hunderassen. Bernhardiner sollten bspw. kein Agility absolvieren, da die körperliche Belastung in Hinblick auf die Gelenke zu groß ist. Auch übergewichtige Hunde sollten keinen Agilitysport machen.
Möchtest du auf Nummer sicher gehen, ob dein Hund ohne Probleme Agility absolvieren kann ? Dann lass ihn vorher von einem Tierarzt untersuchen.
Das muss dein Hund alles können !
Damit du Agility als Hundesport mitmachen kannst, muss dein Hund die Begleithundeprüfung bestanden haben. Zusätzlich muss er einen Verhaltenstest mitmachen. Es gibt einige Grundlagen, die vorhanden sein müssen, um diesen Hundesport absolvieren zu dürfen. Das bedeutet, dass dein Hund ein gewisser Grundgehorsam mitbringen muss. Damit ist unter anderem das Beherrschen der Grundkommandos gemeint. Neben diesen muss die Kommunikation zwischen euch beiden stimmen.
Die Grundlagen des Agility-Trainings
Wie schon erwähnt, bringst du deinen Vierbeiner mithilfe deiner Körpersprache und deiner Stimme durch den Hundeparcours. Leine, Halsband oder Geschirr sind nicht erlaubt. Die Länge der Strecke beläuft sich in der Regel zwischen 100 Meter und 200 Meter. Insgesamt bis zu 22 Hindernisse, mindestens aber 12 Hindernisse, muss dein Hund auf dieser Strecke bewältigen.
Entscheidend für einen Sieg im Agility ist nicht nur das Überwinden der Hindernisse, sondern auch die Schnelligkeit und die fehlerfreie Ausführung. Dabei darf kein Hindernis ausgelassen oder der Hundeparcours in der falschen Reihenfolge durchlaufen werden.
Im Hundesport wird Agility in verschiedenen Gewichtsklassen und Stufen angeboten. Hinzu kommen die unterschiedlichen Leistungsklassen. Mittlerweile gibt es im Agility viele internationale Turniere, Meisterschaften und Weltmeisterschaften, an denen dein Hund teilnehmen kann.
Welche Hindernisse gibt es im Agility ?
Insgesamt besteht ein Parcours aus bis zu 22 Hindernissen. Je nach Schwierigkeitsgrad und Leistungsklasse werden mal mehr und mal weniger Hindernisse aufgebaut. Damit du dir ein Bild machen kannst, welche Hindernisse du in diesem Hundesport mit deinem Vierbeiner durchlaufen sollst, haben wir dir eine kurze Auflistung zusammengestellt :
- Slalom-Stangen
- Hürden
- Tunnel
- Wippen
- Reifen
- Tische
- Sprungelemente
- Schrägwände
- Rampen
4 einfache Agility-Übungen für zu Hause
Natürlich ist es möglich erst einmal zu Hause zu testen, ob dein Vierbeiner wirklich Spaß am Agility hat. Vielleicht entscheidest du dich auch gegen einen Hundesportverein und möchtest nur als Hobby deinen individuellen Hundeparcours aufbauen. Auch das ist völlig okay. Wir sind mit unseren Hunden in keinem Verein und bauen den Parcours im Garten gelegentlich auf. Unsere beiden Hunde haben viel Spaß daran. Wir haben dazu auch ein Video gedreht, damit ihr sehen könnt, wie wir Agility mit unseren Hunden machen 😊
@www.hundios.de Erste Trainingseinheiten auf dem selbstgebauten Agility-Parcour. Für unsere beiden Hunde ein tolles Hobby, an dem sie viel Spass haben. #hundetraining #agility #hundeerziehung #hundios #hundetrainingmitherz #haustiervideos #agilitytraining #eurasier #mischlingshunde🐾
Kommen wir nun zurück zu den Übungen, die du zu Hause aufbauen kannst. Alles, was du brauchst, ist ein wenig Equipment. In dem aufgeführten Video kannst du sehen, welche einzelnen Produkte wir gekauft haben. Unter den folgenden Links kannst du diese bestellen :
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Slalom laufen lernen
Du kannst für deinen Slalom-Parcours entweder einfache Stöcke nehmen oder aber auch die Slalom-Stangen, wie in den Agility-Sets. Du kannst sie einfach in den Boden stecken. Achte dabei darauf, dass die Stangen einen gleichmäßigen Abstand haben. Am besten trainierst du mit Leckerchen, vorausgesetzt, dein Hund ist dafür empfänglich 😊
Versuche deinen Hund abwechselnd rechts und links zwischen den Stangen herzuführen. Ziel sollte es sein, dass dein Hund den Parcours allein, ohne Leckerchen und deine Hilfe durchläuft. Lediglich deine Stimme und Körpersprache darfst du einsetzen.
Tunnel durchlaufen
Der Tunnel ist ein klassisches Hindernis, welches du nicht nur im Hundesport findest, sondern auch in jedem Agility-Set für zu Hause. Du kannst einen Tunnel entweder mit einer Decke und zwei Stühlen aufbauen oder einen Tunnel aus einem Set benutzen. Wir haben diese Station mit Leckerchen trainiert. Diese haben wir einfach in den Tunnel geworfen, sodass unser Hund hinterher ist und den Tunnel durchlaufen hat. Unser Eurasier hat an diesem Hindernis am meisten Spaß und läuft manchmal mehrmals durch den Tunnel 😊
Es kann durchaus passieren, dass dein Hund zu Beginn etwas Angst hat oder scheu, durch den Tunnel zu laufen. Locke ihn mit seinem Lieblingsleckerchen oder einer anderen Belohnung, je nachdem, was dein Hund als besonders positiv ansieht. Mit viel Geduld und Training wirst du merken, dass er schon bald keine Angst mehr haben wird und mit Freude durch den Tunnel läuft. (Sollte dein Hund keinen Spaß an diesem Hindernis haben, aber an anderen, lass es einfach aus. Im Hobbybereich musst du dich schließlich an keine Regeln halten)
Hürden springen
Dass Hürden springen, kennen viele aus dem Hundesport. Auch diese kannst du einfach nachbauen oder aus dem Set entnehmen. Trainiere die Höhe deiner Hürde jedoch langsam. Beginne mit einer niedrigen Hürde und steigere dich mit der Zeit. Du wirst wissen, wie hoch dein Hund springen kann und welche Höhe für ihn die richtige ist.
Reifen durchspringen
Ähnlich wie beim Hürden springen ist die Aufgabe deines Hundes, durch den Reifen zu springen, den du zwischen zwei Stangen befestigen kannst. Auch dabei gilt : Beginne das Training zu Beginn mit niedriger und steigere die Höhe mit der Zeit.
Achte beim Training darauf, dass du deinen Hund nicht überforderst oder zu viel abverlangst. Gerade beim Agility ist es wichtig, gezielte Ruhezeiten und Pausen einzusetzen. Schließlich handelt es sich um einen Sport, der für deinen Hund anstrengend ist. Solltest du bemerken, dass dein Hund überhaupt keinen Spaß an deinem Hundeparcours hat, ist es wohl nicht die richtige Sportart für dich und deinen Hund. Es gibt noch viele weitere Sportarten und Beschäftigungsmöglichkeiten, wie etwa Dog Dancing, Canicross oder Fährtenarbeit. Schau einfach, was deinem Hund am meisten Spaß macht und teste dich aus.
Fazit : Agility als Fitnesssport für Mensch und Hund
Agility Training bietet dir und deinem Vierbeiner viele Vorteile. Nicht nur die sportliche Betätigung, die dahintersteckt, sondern auch der Aufbau der Bindung steht im Vordergrund. Dein Hund wird bei dieser Sportart geistig und körperlich gefordert, sodass du für eine artgerechte Auslastung sorgen kannst. Wichtig ist jedoch, dass dein Hund Spaß hat und du ihn beim Training nicht überforderst.