Welpenerziehung

Das Hundeleben — der Weg vom Welpen zum erwachsenen Hund

Der Ent­wick­lungs­pro­zess oder das Hun­de­le­ben von einem Wel­pen zu einem aus­ge­wach­se­nen Hund ist nicht nur span­nend anzu­se­hen, son­dern zugleich fas­zi­nie­rend. Frag­lich ist, ob auch Wel­pen schon in der Lage sind, ihre vol­le Kör­per­spra­che ein­zu­set­zen und zu signa­li­sie­ren, was sie wol­len. Kön­nen sie schon im Wel­pen­al­ter Laut­äu­ße­rung zei­gen ? Ist es mög­lich, dass sie schon von Beginn an mit Men­schen und ande­ren Art­ge­nos­sen kom­mu­ni­zie­ren ? Ja, denn schon im Wel­pen­al­ter kom­mu­ni­zie­ren Hun­de mit ihrer Mut­ter. Sie fie­pen, wenn sie Hun­ger haben oder allein sind und fan­gen nach weni­gen Wochen schon an zu bel­len oder ande­re Laut­äu­ße­run­gen zu zei­gen.

Zwischen Welpenzeit und Pubertät

Hun­de­wel­pen durch­lau­fen ver­schie­den Ent­wick­lungs­pha­sen, in denen sie alle Fähig­kei­ten der Kör­per­spra­che, aber auch kör­per­li­che Ver­än­de­run­gen durch­lau­fen. In der frü­hen Ent­wick­lungs­pha­se bau­en sie die ers­te Bin­dung zum Mut­ter­tier auf.

Die Sozia­li­sie­rung mit den Geschwis­tern steht eben­falls im Vor­der­grund. Gera­de in die­ser Zeit ist es für einen Wel­pen essen­zi­ell Erfah­run­gen zu sam­meln und das nicht nur mit ande­ren Hun­den, son­dern auch mit Men­schen und der Umge­bung.

Ab dem 4. Lebens­mo­nat beginnt die Rand­ord­nungs­pha­se des Hun­des. Der Wel­pe nimmt nun die Stel­lung inner­halb sei­ner Fami­lie ein. Ab dem 6. Monat wird der Wel­pe zum Jung­hund. Eini­ge Vier­bei­ner gelan­gen frü­her in die­se Pha­se, ande­re erst spä­ter. Der Beginn die­ser Pha­se ist nicht nur für den Hund schwie­rig, son­dern auch für uns Men­schen. Die Puber­tät tritt ein. Hor­mo­nel­le Ver­än­de­run­gen tre­ten auf und hat, wie wir immer ger­ne sagen : Nudel­sa­lat im Kopf. Kom­man­dos wer­den plötz­lich igno­riert, der eige­ne Name ver­ges­sen und das ande­re Geschlecht ist deut­lich inter­es­san­ter als Herr­chen und Frau­chen.



Kommunikation und Körpersprache ist in allen Lebensphasen wichtig

Erst wenn der Hund erwach­sen ist, meis­tens zwi­schen dem zwei­ten und drit­ten Lebens­jahr, ist nicht nur die Sozia­li­sa­ti­on, son­dern auch die Erzie­hung abge­schlos­sen. Ein regel­mä­ßi­ges Trai­ning ist jedoch ein Leben lang wich­tig, um Regeln und Kom­man­dos zu fes­ti­gen.

Doch wann genau begin­nen Hun­de klar und deut­lich zu kom­mu­ni­zie­ren ? Wann ist der Zeit­punkt, wo sie mit ihrer Kör­per­spra­che arbei­ten ? Bevor wir genau­er auf die­se bei­den Fra­gen ein­ge­hen, möch­ten wir auf die drei Pha­sen des Erwach­sen­wer­dens ein­ge­hen. Schließ­lich ent­wi­ckelt sich der Hund nicht nur in sei­ner Kör­per­spra­che ste­tig wei­ter, son­dern auch in sei­ner Ent­wick­lung.

Die drei bedeutenden Entwicklungsphasen eines Hundes

Das Erwach­sen­wer­den des domes­ti­zier­ten Hun­des wird in drei Pha­sen unter­teilt : die frü­he Erwach­se­nen­pha­se, die mitt­le­re Erwach­se­nen­pha­se und die spä­te Erwach­se­nen­pha­se.

Wich­tig vor­ab : Wann ein Hund in die ent­spre­chen­de Erwach­se­nen­pha­se kommt und wie lan­ge die­se dau­ert, ist von Ras­se zu Ras­se unter­schied­lich. Es gibt Vier­bei­ner, die schon mit dem 6. Monat in die Puber­tät kom­men, aber auch Hun­de, die erst mit 16 Mona­ten in die­se Pha­se gelan­gen. Die zeit­li­chen Anga­ben der Pha­sen sind Durch­schnitts­wer­te und sind indi­vi­du­ell zu sehen. Die Ent­wick­lungs­pha­sen ver­lau­fen immer unter­schied­lich und hän­gen nicht allein von der Ras­se, son­dern auch von der Grö­ße und dem all­ge­mei­nen Gesund­heits­zu­stand eines Hun­des ab. Regel­mä­ßi­ge tier­ärzt­li­che Unter­su­chun­gen, eine gesun­de und aus­ge­wo­ge­ne Ernäh­rung, sowie men­ta­le Sti­mu­la­ti­on und viel Bewe­gung tra­gen dazu bei, dass der Hund ein glück­li­ches, lan­ges und gesun­des Leben füh­ren kann.

Begin­nen wir mit der frü­hen Erwach­se­nen­pha­se. Ist die Wel­pen­zeit abge­schlos­sen, beginnt für den Hund und auch für uns Men­schen der Ernst des Lebens. Die frü­he Erwach­se­nen­pha­se fin­det in der Regel zwi­schen dem ers­ten und zwei­ten Lebens­jahr statt und dau­ert bis zum Abschluss des vier­ten Lebens­jah­res an. In die­ser Zeit hat der Hund sei­ne vol­le Grö­ße ent­wi­ckelt und ist kör­per­lich voll­stän­dig aus­ge­reift. Zudem hat er schon eine gewis­se geis­ti­ge Rei­fe erlangt und den größ­ten Teil sei­ner Aus­bil­dung abge­schlos­sen.

Pubertät und Reifebildung eines Hundes

Die­se Pha­se gehört zu den wich­tigs­ten des Hun­de­le­bens – die Puber­tät und Rei­fe­bil­dung. Unse­re Hun­de durch­lau­fen in die­ser Zeit nicht nur eine hor­mo­nell schwe­re Zeit, son­dern eine Pha­se der Rebel­li­on und Aus­tes­ten ihrer Gren­zen. Die­ses Ver­hal­ten zei­gen sie nicht nur ande­ren Art­ge­nos­sen gegen­über, son­dern auch uns Men­schen. Kla­re Regeln und Gren­zen, die schon im Wel­pen­al­ter bei­gebracht wur­den, wer­den des Öfte­ren infra­ge gestellt. Eine schwie­ri­ge Pha­se, die schnell zur Ver­zweif­lung führt. Wich­tig ist jedoch, wei­ter­hin mit sei­nem Hund zu arbei­ten, ihn mit posi­ti­ver Ver­stär­kung zu beloh­nen, sei­ne Regeln und Gren­zen wei­ter­hin auf­zu­füh­ren und ihm zu zei­gen, wie er sich ange­mes­sen zu ver­hal­ten hat. Und das nicht nur Men­schen gegen­über, son­dern auch ande­ren Hun­den.

Nicht sel­ten tre­ten in die­ser Pha­se Ver­hal­tens­pro­ble­me auf. Unsi­cher­hei­ten sind nicht sel­ten. Es ist umso wich­ti­ger, dass der Hund lernt, posi­ti­ve Erfah­run­gen zu sam­meln und ein sta­bi­les und gesun­des Ver­hal­ten bil­det.



Hunde erreichen ihre mentale Reife

Die mitt­le­re Erwach­se­nen­pha­se ver­läuft in der Regel vom vier­ten bis sechs­ten Lebens­jahr und kann bis zum ach­ten Lebens­jahr andau­ern. In die­ser Pha­se wird er Hund durch­aus ruhi­ger und kann schon die ers­ten Alters­er­schei­nun­gen zei­gen. Vie­le Vier­bei­ner sind weni­ger aktiv und benö­ti­gen mehr Ruhe, als in der frü­hen Pha­se des Erwach­sen­wer­dens.
In die­ser Zeit erreicht der Hund sei­ne voll­stän­di­ge kör­per­li­che und men­ta­le Rei­fe. Er ist in der Lage, sein eige­nes Ver­hal­ten selbst zu kon­trol­lie­ren.

Die letz­te Pha­se des Erwach­sen­wer­dens beginnt etwa ab dem 8. Lebens­jahr und endet mit dem Tod des Hun­des. In die­ser Pha­se zei­gen eini­ge Hun­de bereits Anzei­chen für Alters­schwä­che und bekom­men gesund­heit­li­che Pro­ble­me, die bspw. Zahn­stein. Dies trifft natür­lich nicht auf alle Hun­de zu. Es kann vor­kom­men, dass der Hund in die­ser Pha­se deut­lich weni­ger Ener­gie hat oder sich nicht mehr so viel bewe­gen möch­te, wie noch vor eini­gen Jah­ren. Eine gesun­de und aus­ge­wo­ge­ne Ernäh­rung mit even­tu­el­len Ergän­zungs­mit­teln ist emp­feh­lens­wert. Beson­ders in spä­ten Erwach­se­nen­pha­sen brau­chen unse­re Hun­de viel Auf­merk­sam­keit und Pfle­ge.

Fazit : Erwachsenwerden ist für beide Seiten nicht leicht

In der Hun­de­er­zie­hung ste­hen wir Hun­de­hal­ter häu­fig vor Pro­ble­men. Beson­ders die Puber­tät kann bei Hun­den anstren­gend und schwie­rig sein. Die Vier­bei­ner tes­ten ihre Gren­zen aus, sie kap­seln sich von ihren Hal­tern ab und ver­su­chen ihre eige­nen Wege zu gehen. Den­noch geht auch die­se Zeit ein­mal vor­bei und die schöns­ten Jah­re lie­gen bevor. Wir kön­nen aus eige­ner Erfah­rung spre­chen und sagen, dass die Zeit viel zu schnell ver­fliegt.

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