Hundeerziehung

Erziehung Hund – Unterschied zwischen Training und Erziehung

Der Begriff „Erzie­hung Hund“ ist für vie­le Men­schen ein­deu­tig. Die meis­ten von uns brin­gen das Hun­de­trai­ning und die Erzie­hung des Vier­bei­ners zusam­men. Es gibt jedoch erheb­li­che Unter­schie­de. Ein gut trai­nier­ter Hund, der alle Kom­man­dos kennt und auch eini­ge Tricks kann, ist noch lan­ge kein gut erzo­ge­ner Hund. Die bei­den Begrif­fe Trai­ning und Erzie­hung sind nicht gleich­zu­set­zen. Es han­delt sich um zwei unter­schied­li­che Begriff­lich­kei­ten. Was der Unter­schied zwi­schen der Erzie­hung und dem klas­si­schen Hun­de­trai­ning ist, möch­ten wir dir in unse­rem aus­führ­li­chen Arti­kel erklä­ren.

Definition Erziehung Hund – was genau bedeutet das ?

Eine berech­tig­te Fra­ge, der wir auf den Grund gehen wol­len. Hun­de­er­zie­hung lässt sich wie folgt defi­nie­ren : Es han­delt sich dabei um eine mensch­li­che Ein­wir­kung auf den Hund, wel­che das Ziel ver­folgt, dem Vier­bei­ner ein art­ge­rech­tes und kon­flik­t­ar­mes Leben zu ermög­li­chen und ihm die Chan­ce zu bie­ten, bestimm­te Auf­ga­ben zu erfül­len und mit Men­schen im All­tag zusam­men­zu­le­ben. Eine rela­tiv gut zu ver­ste­hen­de Defi­ni­ti­on, die sich auf den All­tag mit unse­ren Hun­den bezieht. Möch­test du dei­nen Hund erzie­hen, bringst du ihm die grund­le­gen­den Ver­hal­tens­re­geln für den All­tag bei. Das bedeu­tet nicht, dass er nun Sitz und Platz kön­nen muss. Viel­mehr lernt er von dir, wie er sich an der Stra­ße zu ver­hal­ten hat, wie er sich gegen­über frem­den Men­schen und Art­ge­nos­sen ver­hält oder sich in den unter­schied­lichs­ten Situa­tio­nen zu ver­hal­ten hat.

Kurz gesagt
Ein gut erzo­ge­ner Hund weiß, wie er sich in ver­schie­de­nen All­tags­si­tua­tio­nen zu ver­hal­ten hat und wie er in bestimm­ten Situa­tio­nen reagie­ren soll. Ohne dei­ne Hil­fe wird dein Hund die­se all­täg­li­chen Regeln nicht ler­nen und kann eine Gefahr für ande­re sein. Eine gute Erzie­hung und Sozia­li­sie­rung sind nicht nur für dei­nen Vier­bei­ner wich­tig, son­dern auch für dich, um gemein­sam mit dei­nem Hund den All­tag beschrei­ten zu kön­nen. Damit beginnst du am bes­ten schon bei der Wel­pen­er­zie­hung. Doch auch erwach­se­ne Hun­de kön­nen die Grund­re­geln für den All­tag ler­nen.

Stel­len wir der Hun­de­er­zie­hung das Hun­de­trai­ning gegen­über. Auch hier­zu möch­ten wir dir ger­ne eine kur­ze Defi­ni­ti­on geben : Das Hun­de­trai­ning umfasst die Pra­xis, dem Hund bestimm­te Wor­te oder Signa­le bei­zu­brin­gen. Das Trai­ning ist dazu da, um dem Vier­bei­ner bestimm­te Kom­man­dos oder Ver­hal­tens­wei­sen bei­zu­brin­gen und die­se spä­ter wie­der abru­fen zu kön­nen. Dies macht den All­tag für dich und dei­nen Vier­bei­ner deut­lich leich­ter, hat jedoch nichts mit der Hun­de­er­zie­hung an sich zu tun. Das Hun­de­trai­ning umfasst etwa die Grund­kom­man­dos, wie „Sitz“, „Platz“ und „Bleib“. Auch ande­re Tricks, die du dei­nem Vier­bei­ner bei­brin­gen möch­test, fal­len unter das all­ge­mei­ne Trai­ning.

Im Hun­de­trai­ning kön­nen Hal­ter ihren Vier­bei­nern viel bei­brin­gen und leh­ren

Doch wie sehen diese Unterschiede in der Praxis aus ?

In der Pra­xis sieht das Gan­ze oft­mals anders aus. In vie­len Fäl­len steht das Hun­de­trai­ning an sich stark im Vor­der­grund. Schon vom Wel­pen­al­ter an ver­su­chen vie­le Hun­de­hal­ter ihren Vier­bei­nern die Grund­kom­man­dos bei­zu­brin­gen und ihnen zu zei­gen, was sie dür­fen und was nicht. Es gibt Hun­de, die gleich meh­re­re Kom­man­dos und Tricks kön­nen, jedoch nicht frei­lau­fen dür­fen, da es an den grund­le­gen­den Aspek­ten in der Erzie­hung fehlt. Doch war­um ist das so ?

Hun­de brau­chen Gren­zen und kla­re Regeln. Bei­des ist nicht mit Nega­ti­vi­tät gleich­zu­set­zen, wie auch ich es zuge­ge­be­ner­ma­ßen eini­ge Zeit dach­te. Viel­mehr brau­chen Hun­de einen Rah­men, in dem sie sich frei bewe­gen kön­nen. Setzt du dei­nem Hund die­sen Rah­men, indem es natür­lich fes­te Regeln gibt. Genau die­ser Rah­men ist es, der dei­nem Hund Sicher­heit bie­tet. Du wirst mer­ken, dass sich dein Vier­bei­ner bei einer guten Erzie­hung und einem siche­ren Trai­ning eben­falls an die­sem Rah­men ori­en­tie­ren wird und das sogar ziem­lich ger­ne. Durch den fes­ten Rah­men, den du dei­nen Hund setzt, ist es für ihn viel ein­fa­cher, die Regeln zu befol­gen. Nur Hun­de, die ihre Gren­zen ken­nen und ihren fes­ten Rah­men haben, genie­ßen die Frei­heit in vol­len Zügen.

Du bist doch auch viel ent­spann­ter, wenn du weißt, dass dein Hund die­sen Rah­men kennt und sich an dir ori­en­tiert, oder ? Du musst kei­ne Kom­man­dos auf dem Spa­zier­gang abru­fen, son­dern kannst ent­spannt und gemüt­lich mit dei­nem Vier­bei­ner den All­tag beschrei­ten. Das bedeu­tet nicht, dass dein Hund die Grund­kom­man­dos oder Tricks nicht ler­nen soll­te. Es ist nur wich­tig zu ver­ste­hen, dass die Hun­de­er­zie­hung wich­tig ist und im Vor­der­grund ste­hen soll­te.

Wich­tig : Wenn wir von Gren­zen set­zen spre­chen, ist damit nicht gemeint, dass du dei­nen Hund zwin­gen musst, die­se Gren­zen und Regeln ein­zu­hal­ten. Es ist auch kei­nes­wegs gemeint, dass du mit Gewalt die­se Gren­zen durch­set­zen sollst. Für dei­nen Hund bist du der Hel­fer, der ihm zeigt, wie er durchs Leben gehen soll. Setzt du ihm kei­ne Gren­zen und bringst ihm die all­täg­li­chen Din­ge im Leben nicht bei, ist dies für dei­nen Vier­bei­ner mit viel Stress und Frus­tra­ti­on ver­bun­den.

Fazit : Hundeerziehung steht vor dem eigentlichen Hundetraining

Es ist nicht leicht, den Unter­schied zwi­schen der Erzie­hung und dem Trai­ning eines Hun­des zu ver­ste­hen. In bei­den Fäl­len fin­det schließ­lich ein Lern­ef­fekt statt. Wür­de der Hund nicht ler­nen, könn­te es auch kei­ne Ver­än­de­rung geben. Neh­men wir ein klei­nes Bei­spiel : Dein Hund soll die Nach­bar­kat­ze nicht jagen. Seht ihr eine Kat­ze und du möch­test nicht, dass dein Vier­bei­ner hin­rennt, setzt du ihm eine Gren­ze. Und zwar die, dass er Kat­zen nicht jagen soll. Das Hun­de­trai­ning kannst du dabei gut kom­bi­nie­ren. Du lobst dei­nen Hund, wenn er es nicht tut. Dein Hund hin­ge­gen weiß aber nicht, dass er des­we­gen belohnt wird. Erst wenn du ihm zeigst, dass du die­ses Ver­hal­ten nicht möch­test und du es super fin­dest, wenn er bei dir bleibt und die Kat­ze nicht jagt, tritt die Erzie­hung und nicht das Trai­ning ein. Es sind die Gren­zen und Regeln, die du in der Hun­de­er­zie­hung, die dei­nem Vier­bei­ner Sicher­heit geben, nicht das Hun­de­trai­ning selbst.

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