Grannen – die große Gefahr für unsere Vierbeiner
In den Sommermonaten sind sie einfach überall : Grannen. Auf der Wiese, auf den Feldern und auf dem Gehweg – es gibt kaum Stellen, wo die unscheinbare Gefahr für unsere Vierbeiner nicht lauert. Grannen sind eine regelrechte Sommergefahr für unsere Vierbeiner, die zu schweren Verletzungen und Schmerzen führen können. Es kann sogar vorkommen, dass eine Granne zum Tod des Tieres führt. Vielen Hundehaltern ist die große Gefahr nicht bewusst. Auch wir können uns davon keineswegs freisprechen. Als wir unseren ersten Hund Richy bekamen, waren wir absolute Anfänger und wussten nicht einmal, wie eine Granne aussieht. Bisher ist unseren Hunden nichts passiert, da wir vorsichtig sind und unsere Vierbeiner nach jeder Gassirunde momentan auf Grannen untersuchen. Damit du die Gefahr kennst und weißt, was Grannen sind und was sie anrichten können, haben wir diesen ausführlichen Artikel geschrieben.
Was genau sind Grannen und wie sehen sie aus ?
Wahrscheinlich hast du Grannen schon öfter gesehen, wusstest nur nicht, dass sie diesen Namen tragen. Auf Getreidefeldern lauert diese Gefahr. Die Granne ist nämlich ein Teil des Getreides. Die Granne umschließt sozusagen das Samenkorn des Getreides und schützt dieses. Zu erkennen ist sie an den feinen Haaren rundherum. Das Gefährliche an diesem Schutzmantel des Korns ist, dass sie stark spitz zusammenläuft. Und genau da lauert die Gefahr. An der Spitze der Granne sind kleine Widerhaken angebracht, die sich am Hund festkletten können. Durch diese Widerhaken kann eine Granne in die Haut des Vierbeiners eindringen und dort schwere Entzündungen hervorrufen.
Doch wo genau lauern die Gefahren ? Eine Frage, die du dir nun wahrscheinlich auch stellst. Schließlich kannst du der Gefahr aus dem Weg gehen, wenn du einfach keine Felder mehr besuchst. So einfach ist es allerdings nicht. Grannen befinden sich nicht nur auf Feldern, sondern auch auf Wiesen und Gehwegen. Grund dafür ist, dass Grannen kilometerweit fliegen können. Der Wind trägt diese umher, sodass sie nicht nur auf Feldern zu finden sind. Achte daher bei deinen Spaziergängen darauf, ob sich Grannen auf den Gehwegen befinden oder ob dein Vierbeiner Gras frisst, dass in der Nähe von Grannen wächst. Gerade, wenn dein Vierbeiner häufig im Freilauf ist, solltest du einen genauen Blick darauf werfen, wo dein Hund läuft und ob Grannen zu sehen sind.
Was passiert, wenn der Hund eine Granne hat ?
Auf den ersten Blick erscheinen die Symptome harmlos. Nicht immer wird sofort an eine Granne gedacht. Genau deswegen ist es umso wichtiger, dass du nach jeder Gassirunde deinen Vierbeiner auf Grannen untersuchst und genau schaust, ob sich nicht doch welche im Fell festgesetzt haben. Gerade bei Hunden mit langem Fell ist es oftmals schwer, die Grannen sofort zu entdecken. Wir merken es Tag für Tag derzeit bei unserem Tommy. Durch sein langes Fell ist es deutlich schwieriger eine Granne zu finden. Daher kontrollieren wir jederzeit nach den Gassirunden gründlich, ob wir welche finden. Besonders an den Ohren und den Pfoten.
Damit du weißt, welche Symptome bei einer Granne auftreten können, möchten wir dir einige gerne einmal auflisten :
- unübliche Krankheitssymptome, die du sonst von deinem Hund nicht kennst
- Husten oder Niesen nach dem Spaziergang
- andauerndes Kopfschütteln oder Schräglage des Kopfes
- starkes Ablecken der Pfote
- rote Augen, zugekniffene Augen
- Erbrechen
- Fieber
- Kurzatmigkeit
Wo treten Grannen beim Hund besonders häufig auf ?
Grannen setzen sich besonders gerne in den Ohren von Hunden fest. Dort nehmen sie ihren Weg bis ins Trommelfell, was nicht nur sehr schmerzhaft für den Hund ist, sondern auch zu schweren Entzündungen führen kann. Kontrolliere daher regelmäßig die Ohren deines Hundes.
Doch nicht nur die Ohren sind gefährlich für Grannen. Auch die inneren Organe und auch die Atemwege deines Hundes können betroffen sein. Beim Schnüffeln oder Buddeln kann sich die Granne durch die Nase deines Hundes in die Atemwege bewegen. Erschreckend ist, dass sie sogar in der Lunge weiterwachsen kann, wenn sie erst einmal dort angekommen ist. Solltest du daher Veränderungen bei deinem Hund bemerken, suche umgehend einen Tierarzt auf. Dein Hund muss sofort operiert und behandelt werden. Im schlimmsten Fall kommt es vor, dass ein Teil der Lunge entfernt werden muss, da die Granne zu großen Schaden angerichtet hat. Grannen können sich jedoch nicht nur in der Luge festkletten, sondern auch in vielen anderen Organen.
Neben diesen beiden Körperpartien solltest du auf die Augen, das Fell und die Pfoten deines Vierbeiners achten. Wie schon erwähnt, bleiben Grannen schnell im Fell hängen. Besonders stark betroffen sind allerdings die Schwimmhäute, die sich zwischen den Zehen befinden. Dort gelangen Grannen schnell hin und kletten sich fest. Im Auge kann es ebenfalls zu schwerwiegenden Entzündungen und Komplikationen durch Grannen kommen.
Solltest du bemerken, dass dein Vierbeiner eine Granne hat oder sich grundsätzlich anders verhält oder Schmerzen zeigt, gehe bitte sofort zum Tierarzt. Auch bei dem kleinsten Verdacht einer Granne solltest du einen Tierarzt aufsuchen und deinen Hund untersuchen lassen. Je eher dem Verdacht nachgegangen wird, umso schneller kann eine Granne gefunden werden, die dann entfernt werden muss.
Doch was tun, wenn du eine Granne entdeckt hast ?
Solltest du bemerken, dass dein Vierbeiner eine Granne im Fell hat, kannst du sie entfernen. In der Regel lassen sich Grannen einfach herausbürsten oder mit einer Pinzette oder den Händen entfernen. In den meisten Fällen kannst du die Grannen selbst entfernen, solange sie jedoch nicht in den Körper deines Hundes gewandert sind. Außerdem solltest du bedenken, dass die kleinen Widerhaken an den Enden einer Granne abbrechen und im Körper verweilen können, wenn du diese selbst entfernst. Dies kann wiederum zu schwerwiegenden Entzündungen führen. Zudem kann das Stück der Granne ebenfalls durch den Körper deines Hundes wandern.
Hast du bemerkt, dass eine Granne schon in den Körper deines Vierbeiners gewandert ist oder hast du einen konkreten Verdacht ? Dann suche bitte sofort einen Tierarzt auf.
Es ist wichtig, dass die Granne von einem Tierarzt lokalisiert und untersucht wird. Meistens sind sie schwer zu erkennen. Der Tierarzt untersucht deinen Hund gründlich und macht gegebenenfalls einen Ultraschall oder eine Röntgenaufnahme. Beide Verfahren helfen bei der Lokalisierung der Granne. Danach ist es wichtig, diese zu entfernen. Oftmals ist eine Operation und eine medikamentöse Behandlung mit Antibiotika notwendig. Beides ist wichtig, um eine Verschlechterung oder weitere Wanderung der Granne zu vermeiden und die Schmerzen und Entzündung zu lindern.
So vermeidest du Unfälle mit Grannen !
Natürlich wissen auch wir, dass es nicht immer leicht ist, einen Unfall mit Grannen zu vermeiden. In vielen Fällen lässt es sich nicht einmal vermeiden, dass dein Vierbeiner mit ihnen in Kontakt kommt. Im Notfall suche bitte immer eine Tierklinik oder einen Tierarzt in deiner Nähe auf. Damit es gar nicht erst zu einem Grannen-Unfall kommt, haben wir dir eine kurze Checkliste zusammengestellt :
- Kontrolliere das Fell, die Pfoten und die Ohren deines Hundes regelmäßig
- Wahlweise kannst du deinen Vierbeiner nach der Gassirunde bürsten, um die Grannen zu entfernen, die sich im Fell befinden
- Kontrolle besonders die Zehen, Ohren und Schultern deines Vierbeiners
- Achte bei deinen Gassirunden darauf, wo sich besonders viele Grannen befinden und meide diese Bereiche
- Lasse deinen Hund nicht dauerhaft im Freilauf oder nimm ihn an die Leine, an Stellen, wo sich viele Grannen befinden an
- Gehe in den Monaten zwischen Juni und September nicht auf grasbewachsene Felder, Wiesen oder Wege
Fazit : Grannen sind eine ernsthafte Bedrohung
In den Sommermonaten, genauer genommen zwischen Juni und September, sind Grannen eine ernsthafte Gefahr und Bedrohung für unsere Vierbeiner. Die scharfen Enden der Granne können in den Körper deines Vierbeiners eindringen und dort zu schweren Verletzungen führen. Doch nicht nur das : oftmals kommt es zu starken Infektionen oder Krankheiten.
Es ist daher besonders wichtig, dass du regelmäßig schaust, ob du bei deinem Vierbeiner eine Granne findest, die du selbst entfernen kannst. Sollte diese schon in den Körper deines Hundes eingedrungen sein, suche bitte sofort einen Tierarzt auf, der diese entfernt. Schütze deinen Vierbeiner außerdem, indem du Gassirunden vermeidest, auf denen viele Grannen zu finden sind.